Kinder haben keine Lobby!
„Possiamo Educare?
Gentile Ministra, prima che riaprano i centri commerciali, e tutto il resto, potrebbe consentirci di portare gli alunni a camminare? Vorremmo dar loro un piccolo ma importante insegnamento: come disintossicarsi da PC e Smartphone e reinserirsi in un ambiente naturale.“
(Schreiben der Waldorf-Schule Florenz an die Unterrichtsministerin)
Benno Baumgartner, Präsident des Bozner Jugendgerichts hat kürzlich in einem Interview auf die dramatische Situation von Kindern und Jugendlichen in den letzten Monaten hingewiesen. „Kinder und Jugendliche haben keine Lobby“ – dies der Kernsatz.
Keine Lobby, die sich in diesen Coronavirus-Zeiten um deren psychische und physische Gesundheit kümmert.
Tatsache ist, dass sich die Medien zwar intensiv mit der Frage beschäftigen, wie stark Wirtschaftsleistung und Bruttosozialprodukt sinken werden. Auch – aber dies schon weniger intensiv – welche organisatorische und stressbedingte Auswirkungen es für die erwerbstätigen Eltern in den Haushalten gibt. Doch die Kinder stehen nicht im Mittelpunkt. Der Betreuungsnotdienst für die kommenden Wochen ist vor allem als Entlastung einiger weniger Familien gedacht; weniger auf die psychischen und physischen Belange von Kindern und Jugendlichen ausgerichtet.
Unterricht über PC und Smartphone mag zwar Informationen vermitteln, doch welche langfristige Schäden gerade für Kinder im Grundschulalter daraus erwachsen, wird nicht in Frage gestellt. Schule, wie sie in den letzten Monaten angeboten wurde, widerspricht letztlich allen pädagogischen Grundsätzen. Lernen ist wesentlich eingebaut in ein Beziehungsgeflecht zwischen Menschen und Mitwelt. So gut es auch sein mag, dass nun die Bibliotheken wieder öffnen, stellt sich doch die Frage, ob dabei nicht das Wesentliche unter die Räder kommt: Keine Begegnung zwischen Menschen, Bücher nur mit Handschuhen anfassen, so kurz wie nur möglich in den Bibliotheksräumen bleiben….welche Botschaften werden den Kindern dadurch vermittelt? Mit welchen langfristigen psychischen Folgen?
Ein „Zurück in die Katakombenschulen“? Mag sein, dass dies überzogen und daher allzu irritierend klingt. Doch bringt es den Kindern mehr an wirklichem Lernen, wenn sie die Möglichkeit haben, sich in mehr oder weniger kleinen Gruppen, im privaten Gelände, in Gärten, Hinterhöfen, Waldnischen… mit Lehrern und Lernbegleitern treffen zu können. Ein Lernen in Eigenverantwortung und in der Einsicht, dass Gesundheitsschutz in erster Linie eine Frage der Einstellung ist und nicht das Ergebnis von Strafe und Drohung.
Lascia un Commento